Wissenschaftsdiplomatie ist keine Symbolpolitik. Sie ist mittlerweile eine der wichtigen Säulen unserer Außenpolitik.
Die Investitionen Chinas in Wissenschaft und Forschung haben das Land zu einem wichtigen Kooperationspartner für deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute gemacht. Diese Zusammenarbeit bringt wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftlichen Mehrwert, etwa in den Bereichen antimikrobielle Resistenzen, den Lebenswissenschaften und Klima- und Umweltforschung.
Die China-Strategie der Bundesregierung verdeutlicht uns aber auch die akuten Herausforderungen unserer Wissenschaft mit Blick auf China:
- Der wissenschaftliche und gesellschaftliche Nutzen für beide Seiten muss klar sein, ohne dass Dritte schlechter gestellt werden.
- Gemeinsame Forschung darf nicht die repressiven Kapazitäten des chinesischen Macht- und Sicherheitsapparats stärken.
- Unsere Forschungserkenntnisse dürfen nicht auf unlautere Weise abgeschöpft werden.
Bei allem Kooperationswillen müssen sich unsere Bildungs- und Forschungsakteure der Risiken bewusst sein, ihre Interessen und ihre Werte deutlicher kommunizieren. Dafür braucht es Institutionen, wie das DAAD Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) und Forschungsstipendien, um Risiko-Awareness und China-Kompetenzen auszubilden.
Die China-Strategie fragt nicht, ob unsere Wissenschaft mit China in Bildung und Forschung kooperiert, sondern wie. Jetzt müssen wir gemeinsam daran arbeiten, die Kriterien in der Strategie auch umzusetzen!
Sehen Sie meine Rede in voller Länge: